GetAhead auf der Bühne beim USC’s Asia-Pacific Business Forum in Indonesien.
InterContinental Resort, Bali. GetAhead-Gründer Mathias Alt stand auf der Bühne, um seine Erfahrungen mit Lieferantenstrategie und Beratung zur Lieferantensuche in Südostasien zu teilen. In einem Geist der Einheit, aber aus unterschiedlichen Hintergründen, diskutierten vier Panelisten intensiv über das Thema „Verlagerung von Operationen aus China: Neue Möglichkeiten in Südostasien und Indien erkunden“.
Angesichts der wechselnden Null-Covid-Politik in China, steigender geopolitischer Spannungen und einer schwächeren wirtschaftlichen Wachstumsaussicht scheint die Verlagerung von Operationen aus China für viele Geschäftsführer ein Thema zu sein. Viele streben danach, ihre Lieferquellen auszugleichen, indem sie einen stärkeren Schwerpunkt auf Südostasien und Indien legen.
Warum wir weiterhin auf China setzen
Am Beispiel des IT-Riesen Apple, der kürzlich die Fertigungskapazitäten des iPhone 14 von China nach Indien verlagert hat, werden die Grenzen deutlich: Viele der weltweit erfahrensten Werkzeug- und Formenbauer befinden sich immer noch in China. Blickt man hinter die Schlagzeilen der Medienberichte, wird deutlich, dass Apple nur die Montage aus China verlagert hat (nicht die Komponenten) und dass der neue Standort in Indien immer noch seinem Lieferanten Foxconn gehört.
In unseren aktuellen Beschaffungsprojekten bei GetAhead Pte. Ltd. konnten wir persönlich erleben, dass chinesische Lieferanten durch ihre große lokale Produktion nicht nur in der einzigartigen Position sind, große Synergien mit der Weltproduktion zu bieten, sondern auch Teil eines gut vernetzten Ökosystems von Lieferanten und Unterlieferanten sind. Trotz aller aktuellen Schwierigkeiten verfügt China noch immer über eine ausgezeichnete Infrastruktur für den Export.
Ein weiterer Aspekt, der in die Diskussion eingebracht wurde, ist KI. China führt beim Sammeln von Daten und bei der Anwendung von KI. Können es sich Unternehmen leisten, nicht mehr auf dem chinesischen Markt präsent zu sein und Innovationen zu verpassen?
Neuorganisation von Lieferketten mit stärkerem Fokus auf Südostasien und Indien.
Statt China zu verlassen, hat sich aus dieser Podiumsdiskussion eine „China +1“-Strategie als die vernünftigste Lieferantenstrategie herauskristallisiert. Um Kosten zu senken und die Versorgung zu diversifizieren, haben multinationale Industrieunternehmen in den letzten Monaten und Jahren bereits die Montage an neue Standorte verlagert, zum Beispiel nach Vietnam und Indien. Kleine und mittlere Unternehmen haben höhere Hürden dies zu tun, werden aber voraussichtlich folgen. Was bei diesen neuen Satellitenfabriken in Südostasien und darüber hinaus fehlt, ist eine tiefere Lokalisierung bis auf die Ebene einzelner Komponenten. Auch regionale Besonderheiten müssen für die Strategie berücksichtigt werden. Bei der Wahl Indiens als alternativem Produktionsstandort kann die Anpassung an plötzliche Nachfragespitzen weiterhin eine Herausforderung darstellen. In diesem Fall könnten indische Produzenten die Rolle übernehmen, eine stabile Basislastkapazität zu bieten, während chinesische Unternehmen die unvorhergesehenen Spitzen abdecken könnten.
Zusammenfassend hat die Neugestaltung von Lieferketten in Asien gerade erst begonnen. Es wird Zeit brauchen, ist aber möglich. Am Beispiel der Automobilindustrie befinden sich immer noch viel industrielles Werkzeug- und Komponentenfertigungswissen in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Osteuropa oder Nordamerika und große Unternehmen aus diesen Ländern verfügen noch immer über organisatorische Fähigkeiten, um Lieferantenentwicklungsprojekte und Schulungen in Südostasien und Indien durchzuführen. Kleine und mittlere Unternehmen verfügen nicht über diese Ressourcen, können sich jedoch auf Beratungsunternehmen wie GetAhead Pte. Ltd. verlassen, um bei der Neugestaltung zu helfen. Die Expertise und Netzwerke von GetAhead auf diesen Märkten unterstützen KMUs, die eine „China +1“-Strategie erkunden möchten, sich aber unsicher sind, wo und wie sie beginnen sollen.